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Theater- und Konzert-ABC

Begriffe von A bis Z aus der Theater- und Konzertwelt

Kammermusik, Uraufführung, Eiserner Vorhang – in unserem Theater- und Konzert-ABC erklären wir Begriffe aus der Welt der Bühnen und Orchester. Die Liste wird regelmäßig erweitert. 

Abendspielleitung

Die Abendspielleitung ist im Theater die verantwortliche Person, die während einer Vorstellung den reibungslosen Ablauf der Inszenierung überwacht. Sie sorgt dafür, dass alle Beteiligten – von Technik bis Darstellende – zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind und koordiniert bei unvorhergesehenen Ereignissen. Außerdem stellt sie durch stetiges Feedback nach den Vorstellungen an die Darsteller*innen sicher, dass die künstlerische Qualität einer Inszenierung im Laufe der Aufführungen erhalten bleibt.

 

Akt

Ein Akt in einem Theaterstück ist ein größerer Abschnitt der Handlung, der in sich geschlossen ist und oft eine zentrale Phase der Geschichte darstellt. Ein Theaterstück besteht meist aus mehreren Akten, die durch Pausen oder Szenenwechsel voneinander getrennt sind. Jeder Akt entwickelt die Handlung weiter, vertieft die Charaktere oder führt Wendepunkte ein. Die klassische Dramenstruktur hat oft drei oder fünf Akte, wobei jeder eine bestimmte Funktion im Handlungsverlauf erfüllt.

 

Audiodeskription

Bei einer Audiodeskription wird die visuelle Ebene der Aufführungen für blinde und sehbehinderte Besucher*innen zugänglich gemacht. Darunter fallen zum Beispiel das Bühnenbild, die Kostüme und sichtbarer Handlungsverlauf. Dramaturg*innen beschreiben das Bühnengeschehen live während der Vorstellung. Alle Infos zu unseren Audiodeskriptionsangeboten finden Sie hier.

 

Aufführung (vs. Inszenierung)

Inszenierung bezeichnet die gesamte künstlerische Umsetzung eines Theaterstücks durch ein Regieteam. Eine Inszenierung ist also die individuelle Interpretation eines Stücks durch eine bestimmte Theaterproduktion. Aufführung ist die konkrete Darbietung einer Inszenierung vor Publikum. Es kann mehrere Aufführungen derselben Inszenierung geben, aber die Inszenierung bleibt in ihrer künstlerischen Gestaltung grundsätzlich gleich.

Dramaturgie

Dramaturg*innen gestalten zusammen mit der Leitung eines Theater die Spielzeit, wählen aus, welche Stücke gespielt werden und wer die Regie führt. Bei einer Produktion recherchiert der/die Dramaturg*in Hintergründe (z. B. historischer Kontext, Themen, Autor:in) zum Stück und entwickelt gemeinsam mit der Regie ein künstlerisches Konzept. Während der Proben begleitet er/sie die Entwicklung, gibt Feedback zur Wirkung von Szenen und unterstützt bei Textkürzungen oder -änderungen. Außerdem schreibt ein/e Dramaturg*in oft Programmhefte, Einführungstexte und moderiert Publikumsgespräche. Er/Sie sorgt dafür, dass die Inhalte klar, verständlich und tiefgründig auf die Bühne kommen – sowohl für das Team als auch fürs Publikum.

Eiserner Vorhang

Im Theater-Kontext bezeichnet der Eiserne Vorhang einen schweren, feuerfesten sogenannten Schutz-Vorhang im Portalbereich, der im Falle eines Brandes heruntergelassen wird, um die Bühne von dem Zuschauerraum zu trennen. Der Vorhang muss dabei in 30 Sekunden unten sein. Außerdem dürfen in seiner Falllinie keine Dekorationen stehen.

 

Ensemble

Eine feste Gruppe von Personen, die auf der Bühne agiert. Der Begriff kann sich entweder auf eine gesamte Gruppe (z.B. Gesang, Tanz, Schauspiel) eines Hauses beziehen, oder nur auf eine Gruppe für eine bestimmte Inszenierung.

Generalprobe

Die letzte Probe vor der Premiere, bei der das gesamte Stück so durchgespielt wird, als wäre es schon die Premiere. Sie dient dazu, letzte Feinheiten zu korrigieren und sicherzustellen, dass alles reibungslos abläuft. Bevor eine Generalprobe gespielt wird, gibt es zwei Hauptproben, die ebenfalls unter Originalbedingungen gespielt werden. Das dient dazu, neben szenischen Korrekturen, technische Korrekturen machen zu können und auch das Kostüm zu überprüfen.

Inspizienz

Ein*e Inspizient*in ist eine zentrale organisatorische Figur während der Proben und Aufführungen. Ihre Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass alles zur richtigen Zeit am richtigen Ort geschieht. Sie ist während der Vorstellung sozusagen die „Dirigentin hinter der Bühne“. Sie sorgt dafür, dass alle Abläufe wie geplant stattfinden (Licht, Ton, Bühnenbild, Auftritte der Darsteller usw.). Die Inspizientin kommuniziert mit allen Gewerken (Regie, Technik, Maske, Requisite, Darsteller:innen etc.) und koordiniert deren Einsätze. Sie kennt den gesamten Ablauf der Produktion auswendig und hat dafür oft ein sogenanntes Inspizientenbuch mit allen wichtigen Infos. Sie gibt Einrufe an die Darsteller*innen und technische Einsatzzeichen. Über Headset oder Gegensprechanlage spricht sie mit der Technik und sorgt für die punktgenaue Durchführung von Effekten und Szenenwechseln. Sie sorgt dafür, dass auf, hinter und unter der Bühne alles sicher und störungsfrei abläuft. Bei Störungen oder Notfällen entscheidet sie oft blitzschnell, wie es weitergeht.

 

Inszenierung (vs. Aufführung)

Inszenierung bezeichnet die gesamte künstlerische Umsetzung eines Theaterstücks durch ein Regieteam. Eine Inszenierung ist also die individuelle Interpretation eines Stücks durch eine bestimmte Theaterproduktion. Aufführung ist die konkrete Darbietung einer Inszenierung vor Publikum. Es kann mehrere Aufführungen derselben Inszenierung geben, aber die Inszenierung bleibt in ihrer künstlerischen Gestaltung grundsätzlich gleich.

Komposition

Komposition ist das »Kunstwerk Musik« an sich. Aus (ungeschriebenen) Formtraditionen entstanden, halten Komponist*innen darin Musik für die unterschiedlichsten Arten der Wiedergabe fest: Z. B. für Flöte, für Stimme, für Orchester, für Chöre, für jedes einzelne Instrument und beinahe jede beliebige (musikalisch sinnvolle) Kombination aus Instrumenten – von Kleinstbesetzungen bis hin zu sehr groß besetzten Werken.

In Kombination mit einem Text (z. B. Schauspiel, Oper, Musical o.a.) kann die Komposition auch noch mehr als die reine »Vertonung« des Textes sein. Sie spricht in diesen Bühnenwerken eine ganz eigene Sprache und kann das Geschehen kommentieren, Atmosphäre schaffen oder Spannung erzeugen. Damit sind Oper, Operette und Co. Vorläufer für die Filmmusik.

Libretto

Ein Libretto ist quasi das »Drehbuch« einer Oper, eines Musicals, einer Operette oder eines Oratoriums. Es enthält alle gesprochenen und gesungenen Passagen sowie Regieanweisungen und dient als Grundlage für die Komposition.

Mehrspartenhaus

Ein Mehrspartenhaus ist ein Theater, das mehrere künstlerische Sparten unter einem organisatorischen Dach vereint – zum Beispiel Schauspiel, Musiktheater, Tanz oder auch Konzert oder Kinder- und Jugendtheater. So ein vielfältiges Programm erfordert eine komplexe Infrastruktur sowie enge Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen.

Oper vs. Operette

Die Operette ist als ironisch aufgeladene und niedrigschwellige Musiktheaterform entstanden. Ohrwürmer, Tanz und (leichte) Unterhaltung stehen hier im Vordergrund, wohingegen die Oper mit inhaltlich-musikalisch höherem Anspruch aus der Tradition der höfischen Theater stammt.

Schrittmacher

In unserem Fall steht das Wort Schrittmacher für den Reihentitel unseres Community-Dance-Angebots. Es gibt drei Schrittmacher-Projekte pro Spielzeit, für die sich alle Interessierten – mit und ohne Tanzerfahrung – anmelden können. In einer intensiven Probenphase durchleben die Teilnehmer*innen alles, was für die Profis Alltag und für die Zuschauer*innen oft ein Rätsel ist. Am Ende des Projektes stehen zwei Aufführungen.

 

Souffleur/Souffleuse

Eine Person, die in der Nähe oder neben der Bühne sitzt und den Schauspielenden während der Aufführung den Text zuflüstert, falls sie ihn vergessen. Ein*e Souffleur*in begleitet auch die jeweiligen Probenprozesse und ist wichtiger Bestandteil dessen.

 

Stückfassung

Der Text, der einer Inszenierung zu Grunde liegt. Das Äquivalent im Film wäre „Drehbuch“, ist aber für Theater unpassend, da dort in der Regel nichts gedreht wird.

Toi Toi Toi

Ein traditioneller Ausdruck aus dem Theater, der einzelnen Beteiligten oder auch dem ganzen Team einer Produktion als Glückwunsch vor einer Aufführung gesagt wird. Es ist sozusagen das Theateräquivalent von "Viel Glück". Man sollte sich für ein Toi Toi Toi nicht bedanken, im Theater glaubt man, das bringe Unglück.

Uraufführung

Eine Uraufführung ist die erste Inszenierung eines Stücks, welches vorher noch nie auf einer Bühne aufgeführt und einer Öffentlichkeit gezeigt wurde.

Vorderhaus

Das Vorderhaus bezeichnet im Theater alle Bereiche, die dem Publikum zugänglich sind – also Foyer, Kassenbereich, Garderobe, Einlass und Zuschauerraum. Das Vorderhauspersonal kümmert sich um den Empfang und die Betreuung der Zuschauer*innen und sorgt für einen geordneten Ablauf vor und während der Vorstellung.

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